Die Prager deutschsprachigen Autoren

23. Die Prager deutschsprachigen Autoren

Zu Beginn des 20. Jh. formierte sich in Prag eine Gruppe von Deutschschreibenden Autoren. Sie beschäftigten sich mit den Problemen nach dem 1. Weltkrieg. Sie wurden von der deutschen, tschechischen, österreichischen und jüdischen Literatur beeinflusst.

Rainer Maria Rilke - er war der Verwandter (příbuzný) des tschechischen Schriftstellers Julius Zeyer. Er studierte Kunstgeschichte und Jura und dann reiste er viel, z. B. nach Russland, Italien, Spanien. Er besuchte auch Paris. Nach dem ersten Weltkrieg starb er in der Schweiz in Val Mont an die Leukämie.

In den Sammlungen Larenoper und Zwei Prager Geschichten beschrieb er seine Beziehung zu Böhmen

Er ist berühmt durch die impressionistische Prosa Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Er schrieb auch einige symbolistische Sammlungen: Das Stundenbuch. Die berühmtesten Werken vor Rilke sind Duineser Elegien oder Sonette an Orpheus.

Franz Kafka - er wurde am Ende des 19. Jh. in Prag in der Altstadt geboren. Er war der Sohn des jüdischen Kramers. Nach dem juristischen Studium in Prag wirkte er als Angestellter einer Versicherungsanstalt. Seine Freundschaft mit Max Brod beeinflusste ihn sehr. er unternahm mit Brod auch einige Reisen Z. B. nach Italien, Leipzig… Er litt an die Tuberkulose und deshalb war er oft in Sanatorien.

In seinen Prosawerken verschrieb er den Vater-Sohn-Konflikt.

Das Urteil - eine Erzählung in der der Vater seinen Sohn zum Tod verurteilt (odsoudit).

Die Verwandlung - Greger Samsa fühlt sich als Ungeziefer (neužitečný hmyz) und verwandelt sich in einen Käfer; früher versorgt er ganze Familie, aber dann ist er für die Familie unnutzbar. Sein Tod ist die Erleichterung für alle. Häufiges Thema bei Kafka ist das Leben eines Individuums. Zu diesem Thema schrieb er zwei Romane:

Der Prozess - Josef K. wird beschuldigt und er weißt nicht warum, deshalb sucht er Hilfe aber findet nichts und niemanden. Am Ende Fällt er zum Opfer dem Instanzsystem und ist hingerichtet.

Das Schloss - der Landvermesser K. wird im Schloss zum Dienst beordnet, aber er findet nie Weg zum Schloss und stirbt ohne seine Funktion erfühlen zu können. Das Schloss symbolisiert eine Institution, der sich jeder unterordnen soll.

Franz Werfel - nach dem Ersten Weltkrieg lebte er in Wien, dann emigrierte er nach USA.

Werk: expressionistischer Gedichtband - Der Weltfreund

Novelle - Nicht der Mörder (der Vater-Sohn-Konflikt), Der Ermordete ist schuldig

Prosawerken - Der Abituriententag - ein Richter erinnert sich an seine Schuld aus der Jungendzeit.

Roman - Verdi - Verdis Biographie, eine Schaffenkrise und ihren Abschluss.

Die vierzig Tage des Musa Dagh

Das Lied von Bernardette

Komödie - Jacobowski und der Oberst - die Flucht des deutschjüdischen Industriellen und polnisches Nationalisten von deutscher Armee in Frankreich.

Max Brod - der Freund von Kafka; nach Kafkas Tod sollte er seine Handschriften vernichten, aber er gab sie im Druck heraus. Er war ein Musikkritiker, schrieb für Prager Tagblatt. Einen Teil seines Lebens verbracht er in Palästina, wo er auch starb. Er bearbeitete historische Themen, er wurde mit Neuromantik und Expressionismus beeinflusst.